635 Tage im Eis - Die Shackleton-Expedition – Alfred Lansing
Rezension
Wow. Ich habe das Buch vor zwei Tagen abgeschlossen und mir ist immer noch etwas wackelig auf den Beinen, wann immer ich daran denke, was den 28 Teilnehmern der "Shackleton-Expedition" zugestoßen ist.
Wow. Wow. Wow.
Der Engländer Ernest Shackleton war ein Abenteurer. Doch 1915 war die Welt bereits vollständig erkundet. Selbst der Nord- und Südpol wurde vor Kurzem als letzter, unbekannter Ort auf der Weltkugel entdeckt. Es gab nur noch eine allerletzte Expedition, die zuvor niemand gewagt hat: Die Überquerung des Südpols. Das wollte sich Shackleton nicht nehmen lassen und brach mit dem Boot "Endurance" und 27 Matrosen in den Süden auf.
Doch noch bevor sie die Antarktis erreichen konnten, blieben sie im Eis stecken. Es folgten zwei Jahre des unerbitterlichen Kampfes gegen Eis, Schnee, Wind, Hunger, Durst, Streitereien, eiskaltes Wasser, ständig nasse Kleidung, verschimmelte Schlafsäcke, aggressive Seeleoparden und eine Menge Pinguinkacke. Jeder Tag war eine neue Herausforderung und jeder Tag konnte den Tod bedeuten.
Jeder von uns hat sicherlich schon mal einige kleine Abenteuer erleben oder musste durch einige Schwierigkeiten kämpfen. Doch egal wie schwer unsere Bedrängnisse auch sein mögen, sie werden kaum mehr als 0,1% der Probleme ausmachen, die Shackletons Team jeden Tag auferlegt bekamen.
Und das Erstaunliche dabei: Sie blieben meist fröhlich und hoffnungsvoll. Sicherlich gab es Streit und Meinungsverschiedenheiten. Doch oft erweckt es den Eindruck, als wenn sie auf einer Klassenfahrt wären und morgen wieder zurückkehrten.
Am Ende des Buches musste ich häufig laut lachen, weil es schier unglaublich ist, wie viel Pech und Hindernisse überwunden werden mussten. Im Englischen sagt man "Give me a break!" Doch Shackleton bekam keine Pause. Keine Minute war einfach, kein Wind, der ihm zu Vorteil kam, keine Eisscholle, die nicht jederzeit zu brechen drohte. Es war einfach alles nur schwer, von Anfang bis Ende. Und doch hat jeder einzelne von ihnen überlebt. Unglaublich.
Shackletons Abenteuer gibt jedem eine schöne Perspektive, wie schwer es andere Menschen haben können und wie sie sich trotzdem durchkämpfen, um am Ende siegreich dazustehen.
Die Expedition war ein Misserfolg. Sie wollten die Antarktis überqueren und haben diese gar nicht erst erreicht. Sie haben versagt, noch bevor sie den ersten Schritt machen konnten. Und doch war ihre Expedition die größte Abenteuergeschichte unserer Zeit und alle 28 Teilnehmer sind als Helden zurückgekehrt.
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Persönliche Meinung
Lesen! Auf jeden Fall lesen! Ein sehr spannendes Buch, das dich verändern wird.
Bewertung: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐ 10/10