đ„ Fasten - Der Film
Inhalt
- Fasten und Kalorienrestriktion (CR)
- Fasten und Hormone
- Fasten in der Vergangenheit
- Fasten und Essstörungen
- Langzeitfasten und Krankheiten
- Fasten und Regenerierung durch Stammzellen
- Gefahren beim Fasten
- FMD - Fasting Mimicking Diet - Scheinfasten DiÀt
- Saftfasten
Fasten und Kalorienrestriktion (CR)
- Fasten und Kalorienrestriktion sind zwei sehr unterschiedliche Sachen. Beim Fasten bleibt der Grundumsatz stets deutlich höher als bei CR. Nach mehreren Tagen CR verlangsamt sich unser Stoffwechsel, was nach der DiĂ€t wieder zur Gewichtszunahme fĂŒhrt.
- Das viszerale Fett im Buchbereich ist fĂŒr die Gesundheit sehr viel gefĂ€hrlicher als das subkutane Fett unter der Haut. Alternate-Day-Fasting ist sechsmal besser beim Verlieren des gefĂ€hrlichen viszeralen Fetts im Vergleich zu CR.
- Kalorien können nicht gleichzeitig verbrannt und gespeichert werden, der Körper geht nur stets einen dieser Wege. Wenn wir durchgehend essen, ein Abendsnack und morgens sobald wir aufstehen, signalisieren wir dem Körper, dass dieser Fett speichern kann und kein Grund besteht Fettreserven zu verbrauchen.
- MĂ€use, die die Essenszeit auf ein tĂ€gliches Zeitfenster einschrĂ€nken, aber die trotzdem dieselben Gesamtkalorien essen, sind gesĂŒnder und laufen lĂ€nger. Das Ergebnis bleibt sogar unverĂ€ndert, wenn die MĂ€use an zwei Tagen in der Woche uneingeschrĂ€nkt essen können. Beim Menschen wurden Ă€hnliche Ergebnisse festgestellt, wobei beim Menschen solche Vergleichstests stets schwerer durchzufĂŒhren sind, weil man nicht alle anderen Faktoren einschrĂ€nken kann, wie bei den MĂ€usen.
Dr. Jason Fung
- Wenn man Bevölkerungsgruppen vergleicht, die abnehmen oder die keine DiÀt machen, stellt man nach 10 Jahren fest, dass die DiÀtgruppe stets wesentlich mehr wiegt.
- Der Ratschlag "ein wenig weniger Kalorien zu essen", ist ein kompletter Fehlschlag.
Fasten und Hormone
- Vor dem Aufwachen gegen 4 Uhr, aktiviert der Körper zahlreiche Hormone wie Wachstumshormon und Adrenalin. Der Körper bereitet uns damit fĂŒr den Tag vor. Es ist also nicht nötig morgens zu frĂŒhstĂŒcken âweil wir die Energie fĂŒr den Tag benötigenâ. Der Körper liefert uns die benötigte Energie bereits ganz von allein.
- Beim Fasten wird das vegetative Nervensystem, Noradrenalin, Wachstumshormon aktiviert. Das ermöglicht uns hÀrter zu trainieren. Entsprechend ist ein Training ideal auf leeren Magen.
- Patienten, die Probleme mit ihrem Blutzucker haben und pre-diabetisch sind, zeigen hĂ€ufig eine vollstĂ€ndige Heilung, indem sie lediglich fĂŒr einige Wochen tĂ€glich das Essensfenster auf einige Stunden einschrĂ€nken.
- Jason Fung behandelt in seiner Praxis zahlreiche Diabetespatienten und heilt diese mithilfe von unterschiedlichen Fastenprotokollen. In fast allen FÀllen bessert sich die Diabetessituation oder wird sogar vollstÀndig geheilt.
Fasten in der Vergangenheit
- Der Mathematiker Pythagoras verlangte von seinen Studenten, dass sie vor dem Unterricht fasteten, damit sie einen klaren Kopf fĂŒr Mathematik hatten.
- Fasten ist ein essenzieller Teil aller groĂen Religionen. Jesus fastete und gebot seinen JĂŒngern ebenfalls zu fasten. Wenn andere Menschen unlösbare Probleme hatten, sagte Jesus âDiese Probleme lassen sich nur durch Fasten und Beten lösen.â
Fasten und Essstörungen
- Fasten wird hĂ€ufig in ein schlechtes Licht geworfen, da vermutet wird, dass ein unnatĂŒrliches VerhĂ€ltnis zum Essen aufgebaut wird. MagersĂŒchtige argumentieren sogar hĂ€ufig mit Fasten: "Ich faste doch nur, das ist doch gesund." Sicherlich sollten krankhaft schlanke Menschen nicht fasten, doch Fasten kann auch dabei helfen, das VerhĂ€ltnis zum Essen âzurĂŒckzusetzenâ und einen Neuanfang zu finden.
- In der Dokumentation werden Opfer von Essstörungen vorgestellt (Bulimie und Orthorexie, ein krankhaftes VerhĂ€ltnis zu gesundem Essen), die mithilfe vom Fasten diesen Neuanfang gefunden haben. Beim Fasten, selbst wenn es nur fĂŒr einige Stunden am Tag ist, muss man nicht ans Essen denken, was fĂŒr viele sehr erlösend sein kann. Essgestörte denken den ganzen Tag ans Essen, beim Fasten findet man endlich Ruhe und realisiert, dass das Leben auch aus anderen Dingen besteht als Essen.
Langzeitfasten und Krankheiten
- In der Dokumentation wird eine Frau vorgestellt, die seit 16 Jahren nach einem Unfall chronische Kopfschmerzen hatte. Die Schmerzen belasteten sie durchgehend. Es war so schlimm, dass sie nicht arbeiten konnte. Neurologen und andere Ărzte konnten ihr nicht helfen. Doch es konnte festgestellt werden, dass der Schmerz durch eine EntzĂŒndung im RĂŒckenmark ausgelöst wird. Unter Aufsicht von Dr. Alan Goldhamer hat sie dann fĂŒr mehrere Wochen gefastet. In den ersten 18 Tagen gab es keine Besserung, doch am 19ten Tag wachte sie fĂŒr einige Minuten ohne Schmerzen auf. In den weiteren Tagen verschwand der Schmerz fĂŒr immer lĂ€ngere Zeit. Nach 40 Tagen Fasten war sie schlieĂlich nach 16 Jahren zum ersten Mal vollstĂ€ndig schmerzfrei.
- Die Schmerzen kamen nach einigen Monaten wieder. Dr. Alan Goldhamer riet ihr nach einer so langen Fastenzeit zuerst die Körperreserven wieder anzuessen, sodass ein erneutes Fasten erst nach sechs Monaten ratsam wÀre. Insgesamt hat sie somit zweimal 40 Tage gefastet. Seitdem sind die Kopfschmerzen dauerhaft verschwunden.
- In einer Studie von Dr. Alan Goldhamer und Dr. T. Colin Campbell (Autor der China Study) haben 174 Patienten mit Bluthochdruck gefastet und anschlieĂend haben sie sich vegan, zuckerfrei und salzfrei ernĂ€hrt. Der Bluthochdruck hat sich bei allen 174 Patienten normalisiert, sodass keine Medikamente dafĂŒr mehr nötig waren.
- Fasten ist eine der besten und effektivsten Methoden gegen Bluthochdruck. Bei der Einnahme von Medikamenten sollte man die Dosis jedoch beim Fasten stets mit einem Arzt absprechen.
Fasten und Regenerierung durch Stammzellen
- Bei MĂ€usen wurde durch Fasten nicht nur Diabetes Typ 2, sondern sogar auch Typ 1 geheilt. Dies liegt an der Aktivierung der Stammzellen beim Fasten, die neuen, frischen Körperzellen, die alte, kranke Zellen ersetzen. Dies geschieht auch mit den kaputten Betazellen der BauchspeicheldrĂŒse, die nach dem Fasten besser in der Lage sind, Insulin zu produzieren.
- Es ist nichts Ungewöhnliches, dass der Körper weiĂ, wie er sich repariert, wenn wir uns z. B. schneiden und stark bluten, heilt die Wunde von ganz allein in einigen Wochen und anschlieĂend sieht alles wieder normal aus.
- Weil wir aber in der modernen Zeit so viel und so hĂ€ufig essen, kommen wir nie in diese Regenerationsphase, die wir von der Evolution erhalten haben. Der Körper will dabei insbesondere die Zellen loswerden, die Energie verbrauchen, aber ihre Aufgabe nicht mehr richtig erfĂŒllen.
- Diese Regenerationsphase wird besonders intensiv aktiviert, wenn wir mindestens drei Tage fasten oder eine FMD (siehe unten) durchfĂŒhren.
- Allerdings können Medikamente dem Körper schaden und die FĂ€higkeit der Stammzellen zur Regeneration verschlechtern. Z. B. nimmt man ein Antibiotikum gegen eine einfache ErkĂ€ltung und anschlieĂend hat man zahlreiche Schmerzen im ganzen Körper, weil die Stammzellen nicht mehr richtig genutzt werden können. Fasten kann in solchen Situationen helfen, wieder schmerzfrei zu werden.
- Je schlimmer die vorliegende Krankheit, desto lĂ€nger ist es sinnvoll zu fasten. Bei einfachen EntzĂŒndungen können zwei bis drei Tage sinnvoll sein. Bei Auto-Immunkrankheiten hingegen wird eine lĂ€ngere Fastenzeit von etwa sieben Tagen benötigt. KĂŒrzeres Fasten wird hier nicht helfen, da nicht ausreichend Autophagie und Regeneration durch Stammzellen stattgefunden hat.
Gefahren beim Fasten
- Normalerweise ist Fasten sehr gesund und hilft gegen zahlreiche Krankheiten. Und fast jeder Mensch verfĂŒgt ĂŒber genĂŒgend Fettreserven, sodass ein Fasten fĂŒr kurze Zeit normalerweise kein Problem darstellt.
- Problematisch wird Fasten jedoch, wenn es mit Medikamenten kombiniert wird. Medikamente und Fasten können sehr gefÀhrlich sein, insbesondere bei Blutzucker- und Diabetes-Medikamenten wie Insulin oder Metformin. Beides einzeln wirkt zwar harmlos, doch zusammen kann es tödlich sein.
- Entsprechend sollte man niemals ohne RĂŒcksprache mit dem Arzt fasten, wenn man Medikamente einnimmt.
- Insulinresistenz, PrĂ€diabetes, Diabetes sind zusammen hĂ€ufig vorkommende Krankheiten, je nach SchĂ€tzung sind zwei Drittel aller Menschen in IndustrielĂ€ndern betroffen. Metformin ist hier ein sehr hĂ€ufig verschriebenes Medikament, das Gluconeogenesis verhindert. Aber auch fĂŒr Menschen, die sich fĂŒr Langlebigkeit interessieren, ist Metformin interessant, selbst wenn man ansonsten vollstĂ€ndig gesund ist.
- Beim Fasten ist die Neuproduktion von Glukose lebenswichtig. Metformin und Fasten sind somit eine sehr gefÀhrliche Kombination.
- Da so viele Menschen jedoch Metformin einnehmen (bzw. möglicherweise einnehmen sollten) und dann im Internet sehen, dass Fasten so toll sei, entstehen dadurch beim Fasten groĂe Gefahren, denen sich viele nicht bewusst sind.
- In der Dokumentation wird auĂerdem ein Fall in einer Fastenklinik vorgestellt, bei dem die Patienten fĂŒr mehrere Wochen ein Wasserfasten durchgefĂŒhrt haben. Das Wasser war jedoch von schlechter QualitĂ€t, was zu zahlreichen Problemen fĂŒhrte. Zahlreiche Patienten sind durch das Wasserfasten fast gestorben.
FMD - Fasting Mimicking Diet - Scheinfasten DiÀt
- Dr. Valter Longo, der wohl wichtigste Fastenforscher, hat zahlreiche Vorteile von lĂ€ngerem Fasten erforscht, z.B. erhöhte Langlebigkeit und bessere VertrĂ€glichkeit der Chemotherapie bei der Behandlung von Krebs. Doch das Problem ist, dass sich viele Menschen nur sehr schwer vom lĂ€ngeren Wasserfasten ĂŒberzeugen lassen, bzw. ein strenges Fasten nicht umsetzen können.
- Dies fĂŒhrte zur Idee der âScheinfasten DiĂ€tâ. Dr. Valter Longo untersuchte genau, wie viel Nahrung kann man dem Menschen am Tag geben und dabei trotzdem Ă€hnliche Vorteile wie beim Wasserfasten erwarten? Basierend auf Valter Longos Forschung gibt es das kommerzielle Produkt âProlonâ der Firme L-Nutra, die mit dem Slogan âFasten mit Essenâ werben.
- Dr. Valter Longo ist insbesondere in den Vorteilen des Fastens bei der Krebstherapie interessiert. Fasten allein hilft zwar nicht gegen einen bereits vorhandenen Krebs, aber Fasten kann bei der Chemotherapie unterstĂŒtzend wirken. Beim Fasten erhalten die Körperzellen einen besseren Schutz gegen die Chemotherapie, wĂ€hrend die Krebszellen weiterhin verwundbar bleib en. Dadurch kann die Krebstherapie mit einer niedrigeren Dosis durchgefĂŒhrt werden, was zu weniger Nebenwirkungen fĂŒhrt oder intensive Behandlungen ĂŒberhaupt erst möglich werden.
Saftfasten
- Eine andere Methode, um Fasten einfacher durchfĂŒhren zu können, ist das Saftfasten. Damit es aber tatsĂ€chlich fasten ist, sollte man zu frisch gepressten SĂ€ften greifen, die kein Zucker enthalten. Das schlieĂt Obst aus. Stattdessen nimmt man GemĂŒse, grĂŒnes BlattgemĂŒse und allerlei Arten von Sprossen.
- Der dadurch gewonnene Saft ist zuckerfrei. DafĂŒr jedoch enhĂ€lt dieser hochwertige Proteine, die das Fasten unterstĂŒtzen und erleichtern.
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